Wieder einmal bestätigt eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der R+V Versicherung, was schon seit Jahren traurige Realität ist: 30 % der Frauen zwischen 18 und 65 Jahren sorgen nicht privat für das Rentenalter vor.
Für die in der Regel niedrigere Rente gibt es viele Gründe. Zum einen haben sie wegen Kindererziehung und anderer familiärer Verpflichtungen oft unterbrochene Erwerbsbiografien. Auch können viele Frauen aus diesen Gründen nur Teilzeit arbeiten.
Darüber hinaus konzentrieren sich die Berufswünsche von Frauen oft auf ganz bestimmte, eng begrenzte Berufsfelder, in denen oft nur schlecht bezahlt wird. Dies alles führt in der Praxis häufig nur zu niedrigen Einkommen und damit auch zu niedrigen Rentenansprüchen gepaart mit einer schmalen Altersvorsorge.
Um im Alter den eigenen Lebensstandard aufrecht zu erhalten, muss man schon sehr früh eine entsprechende Strategie entwickeln.
Erwerbsbiografie möglichst nicht oder nur kurz unterbrechen
Am besten ist es natürlich, auch nach der Geburt eines Kindes weiter voll zu arbeiten. Dies setzt natürlich eine entsprechende Kinderbetreuung sowie einen familienfreundlichen Arbeitgeber voraus. Wer die Gründung einer Familie plant, der sollte schon beim Einstieg ins Berufsleben auf die Familienfreundlichkeit des Arbeitgebers achten (z.B. flexible Arbeitszeiten).
Es ist zu erwarten, dass der Fachkräftemangel die Betriebe in den nächsten Jahren zu mehr Familienfreundlichkeit zwingen wird. Einen Anhaltspunkt zur Familienfreundlichkeit des Arbeitgebers ist die Zertifizierung nach dem Audit Beruf und Familie.
Beschäftigungsalternativen prüfen
Wer z.B. wegen Kindererziehung oder für die Pflege naher Angehöriger zuhause bleiben muss, der sollte auch eine selbständige Tätigkeit als Beschäftigungsalternative prüfen. Heutzutage gibt es viele Tätigkeiten, die über das Internet ausgeübt werden können, überwiegend Dateneingabe oder Schreibarbeiten.
Damit kann man sich von Zuhause aus etwas hinzuverdienen und das Geld dann z.B. in eine Riester-Rente investieren. Damit kann man auch als Hausfrau nebenbei etwas für seine Altersvorsorge tun, was das Risiko von Altersarmut erheblich reduziert.
Eine andere Möglichkeit ist natürlich ein Minijob. Auch hier kann man eventuell einen Teil des Gehalts in die Altersvorsorge investieren.
Ehevertrag schließen
Wenn man sich dafür entscheidet, zugunsten von Kindern beruflich auszusetzen, sollte man unbedingt an einen Ehevertrag denken, damit man im Fall einer Scheidung ausreichend abgesichert ist. Darin muss auch die Regelung eines Ausgleichs für die fehlenden Anwartschaften in der Rentenversicherung enthalten sein.
Eventuell sollte sich der Partner zudem verpflichten, die Kosten für einen Riester-Vertrag oder eine Lebensversicherung zu übernehmen. Allerdings kann ein Ehevertrag stets nur ein begrenzter Ersatz für selbst verdientes Geld sein.
Auch als Hausfrau kann man sich eine eigene Altersvorsorge aufbauen.